Das HSTT ist ein Festival, bei dem es um zeitgemäße Produktionen geht, die sich an Theaterformen orientieren, die im Verlauf der jüngeren Vergangenheit das Theater als den Ort definiert haben, an dem Auseinandersetzung, Demonstration und Kommunikation im Mittelpunkt stehen.
Es geht keinesfalls darum ein Schauspiel zu imitieren, wie es in vielen Stadttheatern nach wie vor vertreten ist. Von diesem Maßstab hat sich das Theater in der Schule ja schon vor vielen Jahren emanzipiert. Im Schultheater geht es nicht darum, eine Illusion zu schaffen; die Schüler fühlen sich nicht in eine Rolle ein und bemühen sich nicht durch das Ausagieren von Gefühlen ein Mitgefühl beim Zuschauer zu erzeugen. Es geht vielmehr darum, mit dem ganzen Repertoire des Theaters gemeinsam mit der Gruppe eine Geschichte in der Vorstellungswelt des Zuschauers zu erzeugen. Dafür braucht es keine Darsteller, die auf der Bühne vormachen, wie sich der Zuschauer fühlen soll, indem sie so tun, als wären sie wütend, traurig, fröhlich, sondern eine Gruppe, die eine eigene Geschichte eigenwillig erzählt.